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Hilft Cannabis gegen neuropathische Schmerzen?

Ein wichtiges Einsatzgebiete für THC und Cannabis ist die Schmerztherapie. Bei Schmerzen, die mit anderen Medikamenten nur schwer zu behandeln sind, können damit oft gute Ergebnisse erzielt werden. Dazu zählen vor allem die so genannten neuropathischen Schmerzen, die durch Schädigungen des Nervensystems entstehen. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Anwendung von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen in Zukunft noch eine viel größere Rolle spielen wird.





Nervenschmerzen: wie sie entstehen

Schmerzen können viele Ursachen haben. Die genauen Gründe liegen oft noch im Dunklen. Im einfachsten Fall, etwa bei einer Schnittwunde, einer Verbrennung oder einer Prellung, senden die Nervenbahnen Signale an das Gehirn. Dadurch warnen sie es vor akuten oder unmittelbar bevorstehenden Gewebeschäden. In die andere Richtung erfolgt dann ein Reflex, der den Betroffenen zum Beispiel dazu veranlasst, die Hand von der heißen Herdplatte zu nehmen.


Bei Nervenschmerzen ist die Entstehung etwas komplexer, denn hier liegt die Störung im System der Schmerzbahnen selbst. Diese Störungen können etwa durch die Quetschung eines Nervs ausgelöst werden, wenn zum Beispiel ein Tumor auf die Nervenbahnen drückt. Manchmal sind es auch durchtrennte Nervenbahnen, die für Probleme sorgen. Ein typisches Beispiel dafür sind die so genannten Phantomschmerzen, also Schmerzen in einem Körperteil, der nicht mehr vorhanden ist, zum Beispiel nach einer Amputation. Darüber hinaus leiden auch Patienten mit multipler Sklerose (MS), Fibromyalgie, HIV oder Diabetes oft an Nervenschmerzen, die auf andere Schmerzmittel nicht ansprechen.


Cannabis bei neuropathischen Schmerzen zugelassen

Seit Januar 2017 können sich auch Patienten in Deutschland, die an chronischen Schmerzen, Nervenschmerzen, Spastiken, MS oder Rheuma leiden, mit Cannabinoiden behandeln lassen. Bedingung ist allerdings, dass alle anderen Möglichkeiten zur Therapie bereits erfolglos angewandt wurden. Auf ärztliche Verordnung kann man dann Extrakte und getrocknete Blüten in kontrollierter Qualität aus der Apotheke beziehen. Der eigene Anbau bleibt jedoch nach wie vor verboten.


Zur Zeit laufen mehrere Projekte, die sich mit der Anwendung von Cannabis bei neuropathischen Schmerzen befassen. Man erhofft sich davon Kenntnisse über weitere Einsatzgebiete und neue Möglichkeiten zur Reduzierung der Nebenwirkungen.


Quelle und weitere Informationen






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